Wie einige von euch vielleicht bereits wissen, wohnt seit ein paar Monaten ein kleiner Mensch in mir. Anfang Januar soll der kleine Wurm auf die Welt kommen und der Bauch wächst und wächst. Mittlerweile sind die Bewegungen und Tritte, die mich jeden Tag von innen begleiten schon fast normal geworden. Dieses Wunder der Natur ist wirklich beeindruckend und (meistens) wunderschön. “Meistens” deshalb, weil man sich an die anfängliche Müdigkeit und eventuelle Übelkeit, die extra Kilos, den Bauch, Krämpfe in den Beinen, viele Arzttermine und noch einiges mehr erstmal gewöhnen muss. Als Frau gehört es natürlich auf gewisse Weise zum Leben dazu, wenn sie gerne Kinder möchte. Dennoch kann man sich eigentlich nicht besonders viel darunter vorstellen, was es heißt schwanger zu sein, solange man nicht selbst in der Situation ist oder war. Auf welche Weise der Körper sich verändert, die Hormone verrückt spielen und man plötzlich nicht mehr “alleine” ist, kann zu mancher Verwirrung führen.
Das bringt ein paar klitzekleine Veränderung mit sich…
Zum Einen das Inselleben am Meer und die Leidenschaft zum Surfen. Es ist irgendwann schon rein praktisch nicht mehr ganz so einfach surfen zu gehen. Der Bauch ist leider im Weg, das heißt Paddeln auf den Knien und ein großes Brett sind ein Muss. Viele fragen mich seither, wie es überhaupt noch möglich ist eine Welle anzupaddeln und aufzustehen. Es geht! Und zwar liegt man so ziemlich auf den Knien und auf der Brust; den ganzen Teil von Oberschenkel bis kurz unter die Brust muss man so weit wie möglich nach oben ausstrecken. Sieht reichlich blöd aus, aber funktioniert. Das Aufstehen an sich ist kein Problem, außer die extra Kilos die man mit nach oben schaffen muss, aber da hat man sich schnell umgewöhnt.
Ich habe auch gemerkt, dass sich zum Thema Surfen in der Schwangerschaft die Meinungen ein bisschen teilen. Viele sind der Meinung, dass es gefährlich werden kann, da das Meer und die Wellen unvorhersehbar sind. Andere finden, dass eine angepasste Form des Surfens mit großem Brett, kleinen Wellen und wenig Leuten im Wasser kein Problem darstellt. Für mich ist jede Welle und jede einzelne Minute, die ich auf dem Wasser verbringen kann, viel mehr wert als vorher und bereitet mir unglaublich viel Freude.
Wie lange das noch in dieser Form geht, ist nicht absehbar. Vor allem weil jetzt auf den Kanaren die Herbst- und Wintersaison mit großen Wellen beginnt und es somit schwieriger wird einen ruhigen zu finden. Mal sehen…
Zum Anderen sind ab einem bestimmten Zeitpunkt der Schwangerschaft jede Art von Training und auch die Kurse die ich gebe anders gestaltet. Zum Beispiel sind Bauchmuskelübungen irgendwann nicht mehr möglich und sollten zudem vermieden werden. Zumindest für die geraden Bauchmuskeln (in der Mitte des Bauches). Die seitlichen Bauchmuskeln können in eingeschränkter Form trainiert werden; es kann sogar vorteilhaft sein, diese zu stärken um nach der Geburt eine bessere Genesung der Bauchmuskulatur zu erreichen.
In meinen Funktionellen Trainingskursen inspirieren mich nun “low impact” Übungen, wobei nicht gesprungen wird und die Übungen langsam und kontrolliert ausgeführt werden. Hört sich nett an, kann aber auch ganz schön anstrengend sein….
Auf jeden Fall ist es spannend und interessant, mich nach meinem aktuellen körperlichen Zustand zu richten und neue Erfahrungen zu sammeln. Auch wenn es Momente gibt, in denen man frustriert ist und die Hormone verrückt spielen. Diese sind in meinem Fall aber zum Glück selten und dauern nicht lange an.
Es bleibt spannend 🙂
Bei Fragen zu Fitnessübungen in der Schwangerschaft oder zum Surfen, schreibt mir eine Mail an info@lesano.es. Ich freue mich drauf.
Liebe Grüße aus der Sonne
Kathrin